Braucht Ihr eine Deutschlandfahne um zu wissen, wer Ihr seid?

  • Dann mal etwas von mir


    Wieso können den die Menschen nicht wie Hunde sein :D
    was du magst kannst du riechen und alles andere vermeiden und niemals aus der reihe Tanzen
    und auch wenn eine komplizierte Situation gibt dieses auch wieder vergessen und verzeihen.


    Lebe schon seit der Geburt als nicht Deutscher hier in Deutschland sogar 44 Jahre (ups bin ja Steinalt geworden) 8o
    und sehe die deutschen Tugenden und deutschem Gedankengut genauso wie die das von meinem Lande identisch, alleine die Interpretation von jedem selbst führt zu extremen oder zu Humanerem Gedanken.



  • Zwischendurch: vielen Dank für die generell sachliche Ausdrucksweise in diesem Fred.


    Und ein Nachtrag: mir fällt auf, dass in dieser Gesellschaft fast nur noch in Kategorien von gut und böse geurteilt wird. Es wird jede Frage auf einen moralischen Schild gehoben, statt zu fragen, ob etwas erstens nützlich und zweitens machbar ist. Die grauen Zwischentöne verschwinden zunehmend und werden durch ein Schwarz-Weiß-Denken ersetzt, welches sich mittlerweile nahezu überall findet. Leute sprechen immer mehr übereinander statt miteinander, die Gesellschaft polarisiert, und die politische Meinungsbildung radikalisiert sich zunehmend. Auch politische Eliten sind davon in immer höherem Maß betroffen.
    Bezogen auf die deutsche Fahne: sie ist für alle da, die dem zustimmen, was sie an Bedeutung transportieren möchte, nämlich den Geist des Grundgesetzes. Und das kann sich schon sehen lassen, finde ich.

    Hacken ⛏️⛏️
    Haken ✔️

    .

    anscheinend: es sieht so aus als ob, und wird wohl stimmen

    scheinbar: es sieht so aus als ob, stimmt aber nicht

  • Du wirst nicht leugnen können, dass aber ein ziemlich großer Haufen offenbar immer die gleichen Gedanken hat. Die kann man in Pools wie FB jetzt erkennen, die man vorher aber höchstens geahnt hat, nicht jedoch ihr Ausmaß kannte, wie ich finde.



    Ich finde es immer wieder unglaublich, dass so viele Menschen anderen hinterherlaufen, statt einen eigenen Weg zu finden.
    Auch soziale Anpassung ist Teil unserer Sozialisation.


    Meiner Meinung nach ist da was ganz schief gelaufen in unserer westlichen Gesellschaft: Wir haben verlernt, empathisch mit unseren Umfeld zu leben, auch nicht mit der Natur. Stattdessen gibt es schneller höher weiter und ökonomisches Wachstum als Religion von den Teletubbies.
    (Man stelle sich mal vor, wir würden im Familiekreis die gleichen Maßstäbe anwenden…)


    Wir könnten so glücklich sein, weil es das Schicksal so gut mit uns gemeint hat, dass wir in diesem Land zu dieser Zeit geboren worden sind.


    Religion spielt natürlich eine große Rolle, weil sie über Jahrhunderten unsere Gesellschaft geprägt hat. Sowas verläuft sich erst nach ettlichen Generationen.
    Religionen (oder die Eine) haben moralische Werte nicht erfunden, ich denke die kennen wir instinktiv.


    „Gut, dass es das Establishment gibt“, so lautete letzte Woche eine Schlagzeile zur Bundespräsidentenwahl.


    Ich hatte einen Dialog mit einem Verwandten deswegen, weil ich der Meinung bin, dass das Establishment große Schuld an der Zuspitzung diverser Krisen trägt, weil es – träge bis zur letzten Einsicht, bzw. Panik von/vor unabwendbaren Umbrüchen – neue Ideen blockiert, aus eigenem Antrieb nicht wirklich viel beigetragen hat zu gesellschaftpolitischen Themen wie Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit usw. Diese Anstöße kamen und kommen durch zivilgesellschaftliche Initiativen zustande – in harter Sysyphos-Arbeit!


    OverdoseKid: Insofern glaube ich nicht, dass das eigentliche Ziel der Menschheit ferner ist denn je – vielleicht ist das Ziel gar nicht so weit?
    Wir sind so aufgeklärt wie noch nie, zumindest über Internet sind wir schon fast Eins…
    Was für eine Chance!

    iMac18,1 | ASRock Z370M | Intel i7 8700T | Sapphire Radeon RX580 8GB Pulse | 32 GB DDR4 | 10.14.5

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  • mir fällt auf, dass in dieser Gesellschaft fast nur noch in Kategorien von gut und böse geurteilt wird. Es wird jede Frage auf einen moralischen Schild gehoben, statt zu fragen, ob etwas erstens nützlich und zweitens machbar ist.


    Das ist aber nicht erst seit heute so, sondern war schon immer so - in so ziemlich jeder bekannten Gesellschaft weltweit. Es geht um lächerliche "Deutungshoheit", aber auch um gar nicht lächerliche Macht.
    Früher war z.B. die religiöse Kaste per se gut, auch wenn sie Menschen auf dem Scheiterhaufen verbrannte und vorher folterte, um "Bekenntnisse" zu erzwingen.



    Die grauen Zwischentöne verschwinden zunehmend und werden durch ein Schwarz-Weiß-Denken ersetzt, welches sich mittlerweile nahezu überall findet. Leute sprechen immer mehr übereinander statt miteinander, die Gesellschaft polarisiert, und die politische Meinungsbildung radikalisiert sich zunehmend. Auch politische Eliten sind davon in immer höherem Maß betroffen.


    Auch hier sehe ich keine neue Entwicklung, sondern maximal eine Erweiterung der Möglichkeiten dazu.
    Eine freie Gesellschaft ist immer dynamisch und sollte es auch sein. Das führt zwangsläufig dazu, dass es keine Einheitsmeinung gibt - aber durchaus einige eine solche erzwingen wollen, weil sie sich möglicherweise dadurch geborgener in der Masse fühlen, was weiß ich.
    Albern (aber auch gefährlich) wird es erst, wenn eine Minderheit meint, sie besäße den Stein der Weisen und das Recht alle anderen zu ihrem Glauben, ihrer Ideologie oder Lebensweise zu zwingen. Umso faszinierender ist es, wenn man beobachten kann, dass sie es dann anscheinend doch schafft und sich politische Eliten an eben der Minderheit und ihrem Willen zu orientieren scheinen statt an der offensichtlichen Mehrheit, denen bestimmte Themen vielleicht einfach nur egal sind.


    Insofern erstaunt es mich immer wieder, wie es gelingen konnte, mit dem Grundgesetz vor 68 Jahren einen Text hinzulegen, dessen Weisheit bis heute anhält - wenn man mal von den gelegentlichen Rumpfuschereien absieht. (Ich nehme jetzt mal auch Anspruch und Realität explizit raus, schließlich ist das Thema Säkularität eher ein Witz, auch wenn wir vom Gottesstaat im herkömmlichen Sinne weit entfernt sind.)


    Auch hier haben wir durchaus etwas, worauf man m.E. stolz sein kann. Auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass wir uns 1990 eine gemeinsame neue Verfassung hätten geben können.

    Einmal editiert, zuletzt von blackcat ()

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