Hallo Zusammen,
tja, gut möglich, dass dies mein letzter Thread hier im Forum ist, denn die "DSGVO" (bekannt aus zahllosen eMails in Eurem Postfach) verhagelt mir nicht nur die Laune beim Prüfen der Mails, sondern erst recht den Spaß am Fotografieren. Was einige als "übertrieben" bezeichnen würden (und vermutlich werden), ist für mich persönlich das Ende der Fotografie.
Worum geht es?
Es geht darum, dass die DSGVO das "KUG" (Kunst Urheber Gesetz) aushöhlt und somit Menschen, die nicht gerade für die Presse rumlaufen schlicht die Möglichkeit entzogen bekommen einfach Fotos im Stil von "Street" anzufertigen. Für jedes Foto MÜSSEN die abgebildeten Personen ihre Zustimmung geben, schon bevor das Foto gemacht wird. Der Grund sind die (EXIF)-Daten, die in der Kamera (oder dem Smartphone (dort mit GPS, sofern es nicht gezielt abgeschaltet wurde)) gespeichert werden. Die abgelichteten Personen wären trackbar, Foto + Position halt. Das ich vor dem Foto eine schriftliche Genehmigung habe, ist natürlich Schwachsinn und wiederspricht der Idee der Streetfotografie. Es drohen drakonische Strafen von bis zu 20 Millionen Euro!
Natürlich kann man nun sagen: Na und? Derjenige muss das ja erstmal wissen und dann auch den Fotografen ermitteln und eine Anzeige erstatten. Das ist richtig, die Chance besteht aber. Kurz gesagt: man steht ja quasi permanent mit einem Bein im Knast.
Es gilt übrigens auch, wenn Ihr Fotos mit Eurem Smartphone macht und in soziales Netzwerk hochladet, denn Ihr veröffentlicht die Fotos. Könnt Ihr jetzt vergessen. Eine Ausnahme: Versammlungen und Menschenmengen. Dort gibt es eine Ausnahme, weil es dem Fotografen (oh welcher Hohn) nicht zuzumuten ist, alle Menschen um schriftliche Erlaubnis zu bitten.
Für mich persönlich fällt damit (Fotografie) ein Dominostein der die ganze Nutzung meines PCs ("Hackintosh") überflüssig macht. Sehe ich mir die Nutzung der letzten 10 Jahre an, nutzte ich ihn zu 95% (locker) für die Bildbearbeitung. Damit ist der PC nur noch für 5% wie surfen (mache ich eher über das Smartphone oder Tablet mittlerweile) und Office-Anwendungen nötig. Sprich: mein PC wird die meiste Zeit des Jahres ausgeschaltet bleiben. Spiele sind eh nicht so mein Ding, also auch kein Grund die Kiste einzuschalten. Keine Ahnung, was ich früher so am Rechner noch gemacht habe (naja gesurft, gechattet), aber für mich fällt quasi damit die Existenzberichtigung im eigenen Haushalt. Meine Kamera werde ich als Konsequenz verkaufen, denn Familienfotos kann ich mit dem Smartphone machen, wo ich schöne Erinnerungen machen kann mit einem Gerät, dass ich immer dabei habe (gerade bei der Sony a7 aus Gewichtsgründen ist dies nicht der Fall). Meine "künstlerische" Fotoarbeit endet hier. Natürlich Landschaften, Stillleben oder Macros wären Optionen, aber das wird mir persönlich zu langweilig auf Dauer. Nein, ich ziehe hier die Reißleine, habe einen tierischen Hals auf unsere Politiker, die diesen SCHEI**DRECK durchgewunken haben und nicht wie beispielsweise Schweden ausnahmen für Fotografen gemacht haben. Street war in Deutschland schon immer "heikel", aber jetzt ist es bei hohen Strafen verboten. Mit der Meinung bin ich nicht alleine, ich verlinke Euch hier mal zwei Videos (für die Interessierten) die sich mit dem Thema beschäftigen.
"Das Ende" & "DSGVO für Fotografen - Was kommt?"
Wie ist Eure Reaktion zu diesem Thema (sofern es Euch betrifft)?
Ciao
Dennis
PS. Das wurde hier ein wenig in Rage geschrieben, der Thread hier hilft aber bisher super etwas Licht ins Dunkel zu bringen.
PPS. Eben in einem anderen Thread geschrieben: "so langsam kommt hier eine gewisse Trotzigkeit durch (ich will mir mein wichtigstes Hobby nicht kaputt machen lassen!)." uns so ist es auch.