Das Gehäuse des PowerMac G5 oder später des Mac Pro hat mich schon immer fasziniert, m.E. ist es der am Besten aussehende Desktop, den es gibt. Nachdem ich mir letztes Jahr fast einen Mac Pro 4.1 gekauft hätte (1000€ für ältere Hardware war mir dann doch zu viel - der Ryzen ist für gut die Hälfte schneller, v.a. im Single Code und moderner), habe ich mich für diesen Sommer entschieden, einen G5 nach ATX umzubauen. Mein Ziel ist dabei, so weit wie möglich am Original zu bleiben und so viel wie möglich wieder zu verwenden. Auf ein fertiges Kit aka LaserHive habe ich somit verzichtet.
Das erste Problem war schon einen G5 zu einem angemessenen Preis zu bekommen. eBay Kleinanzeigen ist zwar voll von den Dingern, aber einen in erreichbarer Umgebung zu finden ist nicht so leicht. Dazu kommt, dass erst der dritte Anbieter es überhaupt für nötig hielt, mir zu antworten. So wurde es dann ein 2GHz Dual 2005er Modell, voll funktionsfähig mit ein paar wenigen Kratzern für 45€. Eigentlich viel zu schade um ihn zu zerlegen - aber ich hab ja versucht, was defektes bzw. schon ausgeschlachtetes zu bekommen.
So sah das Ganze dann aus (das erste Bild kennt ihr ja schon):
Der erste Schritt war dann das Zerlegen und gründlich sauber machen. Bis auf den RAM war der G5 komplett original - sogar auf der Festplatte ist ein Apfel drauf. Entsprechend staubig war es auch im Inneren. Hier liegen fast alle Teile ausgebaut und ausgebreitet:
Dann ging es an die Planung der Ausschnitte auf der Rückseite:
Da mein Ziel ist, dass der G5 nach dem Umbau so original wie möglich aussieht, möchte ich die Original Lüfter und den Original 'Kühlergrill' weiterverwenden. Damit genug Platz für eine ATX-Slotblende bleibt muss der Kühler etwas nach links versetzt werden. Das haben schon andere gemacht, allerdings hat mein Modell links die große WLAN-Antenne. Da ich diese sowieso nicht benötige (meine Desktops kommen alle ans Kabel) soll sie entfernt werden, um Platz zu schaffen. Ich hatte ja schon Angst mich mit dem Dremel zu verschneiden, es hat aber alles geklappt:
Und die ausgeschnittene Blende passt auch an ihrer neuen Position:
Am Gehäuse muss ein weiteres Stück ausgeschnitten werden, um die ATX-Blende einzubauen, auch das hat wunderbar geklappt:
Dann haben mich folgende zwei Aufkleber gestört. Der Größere klebt schon seit 2005 dort (unter dem 06er-Aufkleber ist noch ein 05er), und die Reste des Kleineren sind auch schon richtig ausgehärtet. Der größere Aufkleber:
Und der Rest des Kleineren:
Beim Gößeren half es, ihn mit einem nassen Lappen einzuweichen, dann lies er sich unter dem Verbrauch von einigen mm Fingernagel abkratzen. Die Reste des Kleineren ließen sich weder von Wasser, noch von Feuerzeugbenzin beeindrucken - hier musste der Universal-Verdünnen ran. Beim Einsatz irgendwelcher Mittel sollte man die Wirkung auf das Aluminium unbedingt zuerst an einer nicht einsehbaren Stelle testen - nicht dass am Ende zwar der Aufkleber weg, aber auch das Aluminium zerstört ist. Meine Mittelchen hat das Gehäuse aber wunderbar vertragen:
Nächster Schritt ist jetzt die Befestigung des Mainboards im Gehäuse. Dazu werde ich mir aus Alu-Profilen einen Adapter der ATX-Bohrlöcher auf die Gewinde im Gehäuse bauen. Das ist aktuell Stand der Dinge, in den nächsten Tagen geht es weiter.