Hacki zum täglichen Arbeiten

Zunächst einmal ein herzliches Willkommen.

Zitat von TheTrooper

Wie sind eure Erfahrungen mit dem Hackintosh und kann das wirklich ein zuverlässiger Computer sein?!?

Die Frage habe ich mir auch lange gestellt!
Meinen Hackintosh habe ich jetzt seit Ende Juli hier am Laufen. Ich selbst hatte bis dahin keinerlei Erfahrungen oder Vorkenntnisse bezüglich eines Hackintosh. Sprich auch ich bin ins kalte Wasser gesprungen und habe mich dem Abenteuer gestellt.

Und ich muss sagen, ich bin sehr zufrieden.
Gerade hier im Forum sind die Leute extrem bemüht, einem zu helfen. Du kannst mit jeder Frage, egal wie oft sie schon gestellt wurde, um die Ecke kommen und du wirst eine Antwort erhalten.

Klar, man muss erst einmal ein wenig in das Thema Hackintosh reinkommen und auch die "Sprache" der Hackintoshler lernen. Denn gerne wird hier mit am Anfang recht unverständlichen Begriffen um sich geworfen und man denkt sich "WTF? Wovon reden die eigentlich". Doch das gibt sich mit der Zeit. Zur Not einfach nachfragen, was genau gemeint ist.

Bezüglich der Hardwarezusammenstellung und der Installation eines Hackintosh's kann ich aus eigener Erfahrung folgendes berichten.

Die Hardware sollte sorgsam ausgewählt werden.
Idealer Weise nutzt du Komponenten, die auch in echten Apple-Rechnern zum Einsatz kommen. Insbesondere bei den Grafikkarten sollte man sich eine Karte aussuchen, die mit einer GPU arbeitet, wie sie auch von Apple genutzt wird. Damit sind also Grafikkarten mit AMD RX 550/560/570/580 und RX Vega 56/64 die erste Wahl.
Bei den CPU's ist eigentlich nur darauf zu achten, dass es eine CPU von Intel ist. Aktuell kommen in den Hackintosh Neubauten überwiegend Core i5/i7 CPU's der 8'ten Generation zum Einsatz (z.B. i7-8700K).
RAM und Datenspeicher (SSD, NMVe, HDD) sind in der Regel frei wähl- und nutzbar.
Auch das Mainboard ist prinzipiell als frei wählbar anzusehen. Ich persönlich empfehle Dir jedoch eines zu nutzen, was auch schon bereits von vielen anderen genutzt wird. Denn dadurch hast du eine viel größere Anzahl an Helfern, im Falle eines Falles.

Nun aber einmal zur Installation und dem Betrieb des Rechners.
Die Installation meines Rechners lief relativ glatt. Sprich nachdem im BIOS die richtigen Settings gesetzt waren, ließ sich macOS High Sierra hier problemlos installieren.
Und es lief OOB (out-of-box) schon ganz gut.

Im Prinzip habe ich nur die Kexte (aka Treiber) für meinen on-board-Sound-Chip und den on-board-Netzwerk-Chip nachträglich installieren müssen (+ die obligatorischen Kexte FakeSMC, LILU und Whatever Green).

Ab dem Zeitpunkt lief der Hacki dann eigentlich super und auch stabil.
Es gab lediglich ein paar Kleinigkeiten, die mich nervten, aber letztendlich mit Hilfe des Forums behoben werden konnten. Darum der Tipp, HW zu nutzen, die auch andere hier verbaut haben, denn dann sind die Probleme meist super schnell gelöst.

Jetzt, knapp zwei Monate später, möchte ich die Kiste nicht mehr missen. Für mich besteht im täglichen Betrieb kein Unterschied zu einem "normalen" Mac.
Ich arbeite z.B. mit Adobe-Produkten (PS, IND, LR), Affinity Photo oder auch mit FCPX.
Und unter FCPX gibt es dann z.B. noch das brandaktuelle Plugin "Cinema Grade", das auch wunderbar läuft.
Zum Drucken nutze ich hier einen Canon iPF 5100, was schon ein älteres Gerät ist ohne Problem. Auch mit der Drucksoftware MIRAGE von DINAX gibt es damit keine Probleme.
Sprich alles läuft so, wie ich es von einem echten Mac her kenne. Nur halt deutlich schneller, weil aktuellere HW.

Das einzige, was bei mir derzeit nicht funktioniert ist das Abspielen von iTunes-Filmen direkt aus der Cloud heraus. Ich muss den Film immer erst lokal runter laden. Aber dann läuft auch dies.

Von der Performance her liegt mein Rechner in etwa auf dem Niveau eines iMac pro (Kleinste Konfiguration), obwohl ich mit deutlich kostengünstigerer Hardware arbeite.
Ob dieser Vergleich immer noch gilt, wenn man auf 12-Core oder 18-Core CPU'S und entsprechend fette Grafikkarten (RX Vega 64) setzt, kann ich jedoch nicht sagen. Aber ich denke, je ähnlicher die HW-Konfiguration der eines bestimmten Mac-Modells entspricht, umso geringer fällt dann der Performance-Unterschied aus.

Speziell meine HW-Konfiguration spiegelt im Prinzip den iMac wieder, den Apple im Jahr 2017/2018 nicht gebaut hat (6-Core/12-Thread gegenüber den bisherigen 4-Core/8-Thread CPU's) und grätscht damit genau in die Lücke zwischen dem aktuellen iMac in Top-Konfiguration und der kleinsten iMac pro Konfiguration.

Aber mal abwarten... Das Jahr ist ja noch nicht zu Ende und ich hoffe darauf, dass Apple neue Macs heraus bringt (auch im Hinblick auf eine noch bessere Unterstützung meiner Hackintosh-HW seitens Apples durch macOS-Anpassungen).

Gruß
Tim

Hallo,

in der Regel der Tip, musst Du produktiv arbeiten und hast nicht die Zeit regelmäßig zu basteln...bleib beim Original. Ansonsten, drauf los gebaut.

Es gibt Einschränkungen, diese sind aber marginal und handlebar.

Viel Spass.

Naja.... wenn die Kiste einmal fertig eingerichtet ist und läuft, dann gibt es nicht mehr viel zu basteln.
Abenteuerlich kann es erst werden, wenn ein System-Update á la Mojave kommt.

Und je aktueller die HW ist, die man für den Hacki nutzt, desto stressfreier sollten dann auch die Updates ausfallen. Denn mittlerweile sind die ganzen Treiber, Bootloader und co. auf einem Stand angelangt, der schon nicht mehr wirklich an eine nerdige Bastellösung erinnert.

Ich denke, dass in erster Linie die Leute zu "basteln" haben, bei denen der Hackintosh nicht richtig von vornherein installiert und eingerichtet wurden.
Von Sünden beim HW-Zusammenbau spreche ich schon mal gar nicht.

Im Vorfeld hatte ich mich auch durch diverse YouTube-Videos zum Thema Hackintosh geschaut und mir angehört, was da so alles nicht funktioniert oder schief gegangen ist. Dann noch in einigen Foren mitgelesen und mich dann informiert.

Jetzt im Nachhinein und mit mehr Wissen, weiß ich, dass diese Leute meistens eine versaute Hackintosh-Installation haben. Nicht selten sind die Tomaten-Tools daran Schuld, dass z.B. Updates nicht richtig funktionieren und man wieder anfangen muss zu basteln.

Mittlerweile kann ich dazu nur mit dem Kopf schütteln und herzhaft drüber lachen.

Denn wenn ein Hackintosh von Vornherein sauber eingerichtet wird, dann flutscht der genau so gut, wie ein echter Mac.
Ich lege sogar noch einen drauf und behaupte, dass die saubere Einrichtung eines Hackintosh weniger aufwendig ist, als einen Windows-PC inkl. aller benötigten Treiber einzurichten. Vorausgesetzt, man weiß worauf man zu achten hat.

In einem Punkt muss ich allerdings zustimmen... Ein echter Mac ist da noch einmal eine ganze Klasse pflegeleichter, da man sich um so gut wie wirklich gar nichts zu kümmern hat. Sind halt die VW-Käfer der PC-Branche... und läuft... und läuft... und läuft!

Ich möchte Dir nur ungerne widersprechen, aber so ein Hack kann öfter husten, als Du bisher erleben durftest

@FARV

Gute Einführung!

Bezüglich Produktivsystemen sind hier einige unterwegs.

Das A&O:

Wenn du eine funktionierende Installation hast, diese sofort klonen, damit du im Ernstfall einfach nur zurückspielen musst.

Alle Produktivdaten auf eine separate Disk versteht sich ja von selbst.

Ach ja... noch ein kleiner Nachtrag von mir.

Je enger man sich an die von Apple genutzten HW-Komponenten hält, desto einfacher wird es.
Wenn man sich dann noch ein wenig im Forum umschaut, dann bekommt man auch mit, welche Komponenten besonders gerne/häufig für den Bau eines Hackintosh's genutzt werden (z.B. das Mainboard).

Darum erst einmal umschauen, evtl. schon mal ein paar Fragen im Vorfeld stellen und nicht einfach blind losrennen und irgendwelche PC-Komponenten kaufen.

Das Mainboard, das ich hier z.B. nutze ist nicht das Spitzenmodell von Asus. Und Asus selbst ist bei vielen sicherlich auch nicht unbedingt die erste Wahl. Trotzdem bin ich mit dem Teil hier nicht allein. Ganz im Gegenteil. Ich habe das Gefühl, dass das von mir gewählte Mainboard wohl zu den 4-5 beliebtesten Hackintosh-Mainboards für eine i5/i7 CPU der aktuellen Coffee Lake Generation gehört. Das hatte ich vor dem Kauf allerdings nicht gewusst, bzw. "damals" hatten wohl noch nicht so viele damit ein System zusammen gestellt.

Und just sehe ich, dass @Brumbaer sich viel Arbeit gemacht hat zu dem Thema, welche HW die Leute hier im Forum nutzen.
Also schau unbedingt mal in diesen Thread!

Ich nutze den Hack seit Anfang 2017 als einzigen Rechner und fast ausschließlich beruflich. Sobald alles läuft, wird es nur bei Updates spannend. Die installiere ich aber grundsätzlich in einer ruhigen Stunde auf ein geklontes System und schaue, ob alles läuft. Ich hatte bisher noch keinen unternehmerischen Ausfall weil mein Hack nicht funktionieren wollte.

Na dann ebenfalls willkommen hier im Forum.

Zitat von Lazze

Final Cut und Sketch.io sind Programme, die ich gerne nutzen möchte - jedoch auf dem Windows-System nicht verfügbar sind

Jo, mit aktueller HW ist das kein Problem.
Ich selbst arbeite hier mit FCPX. Zwar nicht in 4K und eher privat. Doch ich bin derzeit glücklich mit meinem System, auch wenn es andere mit deutlich mehr Power gibt. Aber das sind dann auch Rechner, die entweder mit Core i9 oder Xeon CPU's laufen und entsprechend viel kosten.
Wenn du nach einem Rechner suchst, der performance-seitig in etwa auf dem Niveau eines "Einsteiger" iMac pro (8-Core CPU) liegt, dann kann ich dir meine Konfiguration empfehlen (auch wenn's mein erster Hacki ist).

Zitat von Lazze

Wo bekomme ich MacOs Sierra her? Habe selbst noch keinen MacOs Rechner hier. Gibt es fertige USB-Downloadpakete mit UniBeast und Multibeast?

Da gibt es auch Lösungen und Wege. Besser ist es jedoch, wenn du jemanden kennst, der einen Mac oder Hackintosh bereits hat und dir den Bootstick baut.
Aber viel wichtiger.... Lass bloß die Finger von den Tomaten Biestern. Die machen mehr Ärger als einem lieb ist.

Schau mal hier im Forum nach TINU. Macht das gleiche wie Unibeast, nur ohne dir die Installation zu versauen.
Alles andere können wir dann hier im Forum zusammen machen.

Zitat von Lazze

Ich tendiere zum Asus Prime Z370-P. Gibt es da Probleme?

Ne, das PRIME Z370-P ist die Sparvariante. Das Teil ist technisch nicht wirklich der Brüller, wenn du eine K-CPU möchtest, die overclocked werden soll.
Dann doch lieber die paar Euronen mehr für das PRIME Z370-A ausgeben (bei Mindfactory etwas unter 150,-€). Das haben auch einige hier im Forum im Einsatz (ich z.B.).

Aber Vorsicht... ich sehe gerade, dass wohl ein PRIME Z370-A II im Anflug ist. Das Ding hat bisher noch keiner in den Fingern gehabt!!!
Und für mich schaut es auch eher nach einer abgespeckten Neuauflage aus. Denn das Teil hat nun als Sound-Chip keinen Realtek ALC S1220A sondern einen Realtek ALC887, onboard!
Ansonsten haben die wohl eher nur ein paar kosmetische Änderungen vorgenommen.