Hallo Zusammen,
Ich möchte hier meinen bisher ersten Hackintosh-Build vorstellen. Gerne darf dieser Guide die Grundlage für einen Nachbau sein, jedoch gebe ich keine Garantie auf Richtigkeit und Vollständigkeit. Alles auf eigene Gefahr
1. Motivation hinter dem Projekt:
Als Jahrelanger Mac-User habe ich das MacOs einfach zu schätzen gelernt und habe im Vergleich zu Windows einen schnelleren „Workflow“. Durch Zufall bin ich dann auf das Thema Hackintosh gestoßen. Mir ist/war ehrlich gesagt die "veraltete und teure" Apple-Hardware ein Dorn im Auge. Außerdem musste aus beruflichen Gründen ein Windows-System her. Nach ein bisschen Recherche ist die Wahl dann auf ein AMD-Hackintosh gefallen. Das Ziel war ein schnelles, leises und natürlich Leistungsstarkes Dualboot System für 700-800€.
2. Meine Hardware:
Mainboard: Asus TUF-B450 PLUS Gaming
CPU: Ryzen 7 2700x
RAM: G.Skill Aegis 16GB DDR4-3000MHz
GPU: XFX Fatboy RX590 (Bios geflasht auf Powercolor)
SSD_1: MacOS auf Sabrent Rocket 500gb NVMe
SSD_2: WinOS auf Samsung 512gb NVMe
HDD: Seagate 2TB für Datenmüll und Backup
Gehäuse: beQuiet Silent Base 600
Netzteil: beQuiet 400W
3. Vorbereitung:
Zugegeben, ich habe mich nicht groß mit dem Thema auseinandergesetzt. Ich habe den ein oder anderen Buildguide hier und auf tony gelesen, jedoch bin ich eher der "Learning-by-doing" Typ. Als Plichtlektüre gilt auf jeden Fall der originale OpenCore Vanilla Guide. Außerdem würde ich mich als "Laie" bezeichnen, was das ganze IT-Thema angeht. In diesem Guide wird die Installation auf Basis eines Windows-Rechner gemacht.
1.Ich habe mit einem guten Freund das System zusammengebaut und erstmal Windows installiert. Mit einem guten YT-Tutorial schafft das wirklich jeder! Anschließend habe ich das ganze System mit Benchmarks etc. getestet, um mögliche Fehler herauszufinden. Da meine XFX Rx590 nicht kompatibel mit MacOS ist, musste ich das Bios auf einen anderen Hersteller "Powercolor Rx590" flashen. Dazu habe ich das Programm Atiflash und die Datenbank "Techpowerup" genutzt (kann bei Interesse auch näher beleuchtet werden).
2.Als Anleitung für die MacOS Installation habe ich den Guide von @.ralf (Ryzen Guide) und dieses Video verwendet (OpenCore 0.5.6 - Ryzen Guide). Natürlich basiert fast alles auf diesem OpenCore Vanilla Guide (Bitte einmal komplett durchlesen!).
3. Zweiter USB-Stick mit Clover Configurator, GenSMBIOS und ProperTree vorbereiten
P.S:Das Video OpenCore 0.5.6 - Ryzen Guide von Technolli verwendet die aktuellste Opencore Version und kann uneingeschränkt empfehlt werden! Dieser Bericht ist im Großen und Ganzen das Video in Schriftform mit ein paar Anpassungen auf meine Hardware:D
3.1 Benötigte Programme:
-Vorbereitung auf Windows-
1. Python 3.8.1
2. ProperTree
3. gibMacOs
4. GenSMBIOS
5. Clover Configurator zum EFI mouten
6. OpenCore 0.5.6_Debug
7. iasl-win
Für Flash des XFX-Bios: atiflash + Powercolor Bios
3.2 Benötigte Dateien:
1. 17h-Patch für den Ryzen 7 2700x
2.Divers
-APfsDriverLoader
-FWRuntimeServices
-HfsPlus
3. Kexts:
-AppleALC
-Lilu
-RealtekRTL8111
-VirtualSMC
-Whatevergreen
3.3 BIOS TUF-B450 PLUS Gaming:
-Boot/CSM: Enabled
-Boot/Secure Boot/OS Type: Other OS
-SATA: AHCI: Enabled (damit die SSDs erkannt werden)
-Serial Port: Disabled
Installation von MacOS mit Hilfe von Windows
1. Phyton ausführen (bei Installation einen Haken bei „Add Python 3.8. to PATH“ makieren)
2. Mit einem min. 16Gb USB-Stick und dem Programm gibMacOs den Bootstick erstellen.
2.1: USB-Stick mit NFTS formatieren
2.2: gibMacOs.bat öffnen und „r“ eingeben und bestätigen
2.3: neueste Catalina Version auswählen (Wichtig: muss ein „FULL install“ sein)[bei mir Nr:5]
2.3.1. Mit Yes betätigen und runterladen
2.4: im gleichen Ordner nun die makeInstall.bat ausführen und den USB-Stick wählen [bei mir „2“] + use Opencore instead of Clover [bei mir o]- also „2o“ eingeben und bestätigen.
2.5: nun muss die runtergeladene Catalina-Datei angegeben werden. Dazu einfach den Pfad zu der Catalina-Datei reinkopieren und bestätigen. (kann ein bisschen dauern)
->Nun solltet ihr einen USB namens „Boot“ haben
3. EFI-Ordner auf dem USB-Stick anpassen
3.1: unter „Usb:BOOT/EFI/BOOT“ die Bootx64.efi(9kB) mit der Bootx64.efi(33kB) aus dem OpenCore-Ordner/EFI/Boot ersetzen.
3.2: das gleich auch mit der Datei Usb:Boot/EFI/OC/opencore.efi machen.
3.3: Usb/EFI/OC/Tools- Alle Tools löschen
3.4: Usb/EFI/OC/Driver- Alle Driver löschen
3.5: Drivers: FWRunTimeServices aus dem OpenCore-Ordner auf den USB kopieren(Wichtig: opencore.efi und FWRuntime müssen aus der gleichen Version von oc stammen)
3.5.1: HfsPlus und APfsDiversLoader in den Driver Ordner einfügen
3.6: Kexkt auf den USB-Kopieren
3.7: config.plist mit ProperTree anpassen. Das würde hier aber den Rahmen sprengen. Dafür einfach meine config.plist nehmen, das Video anschauen oder den Guide lesen. Wichtig an dieser Stelle ist, dass unter bootargs „npci=0x2000“ einfügen (speziell für das Asus TUF-B450)
4. Installation von MacOS
Aus Sicherheitsgründen habe ich jetzt meine Windows SSD und HDD vom Mainboard getrennt. Das Bios hatte ich schon eingestellt und habe nun vom USB-Stick gebootet (F2/F8 für Asus). Sobald das durchgelaufen ist, „macOS Base System (external)“ auswählen. Jetzt sollte MacOS-Recovery booten. Dann unter DiskUtility die SSD formatieren (APFS /GUI Partition). Wichtig ist jetzt, dass der PC über LAN ans Internet angebunden ist. Jetzt installieren wir Catalina auf der gerade formatierten SSD. Dass kann auch ein bisschen dauern.
Der Pc wird jetzt Neustarten und ihr lasst den USB noch eingesteckt. Jetzt „macOS Installer“ auswählen. Nochmal warten;-)
Ihr solltet nun MacOs konfigurieren können und abschließend auf dem Schreibtisch landen. Damit euer Hackintosh auch ohne USB startet, nehmt ihr einen zweiten USB-Stick mit folgenden Programmen: ProperTree, gibSimBios und Clover Config. Mit dem Clover Konfigurator mouten wir jetzt die EFI-Partion auf der SSD, damit wir auf diese zugreifen können. Jetzt nur noch den EFI-Ordner vom Boot-usb in den EFI-Ordner auf der SSd kopieren. Jetzt solltet ihr ohne euren USB-Stick booten können.
Der Letzte Schritt ist wichtig, dass bei eure Apple-ID/AppStore etc funktioniert.
Abschließend nochmals eure EFI/OC/config.plist mit ProperTree editieren und eure Seriennummer etc eintragen. Diese generiert ihr mit der GenSMBIOS.command Datei.
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Probleme:
Probleme gab es keine, außer das ich mein Budget ein wenig gesprengt habe. Es besteht aber die Möglichkeit das gleiche deutlich System billiger zu konfigurieren. Spielraum gibt es vor allem bei der Auswahl der Speichermedien. Komischer Weise funktioniert quasi alles. Schlafen und Ruhezustand OOB usw. bis jetzt ist mir noch nichts aufgefallen
EDIT:
10.15.4 -Update lief mit dem neuen Patch für den Ryzen problemlos durch.