Übertakten sinnvoll oder nicht?

  • Guckux


    Im Big Sur Thema gerade festgestellt, daß BS, wenn man Komponenten "höher taktet", also oberhalb ihrer Spezifikationen, dies das BS "reproduzierbar" übel nimmt...


    Ich frage mich, ist das wirklich sinnvoll, Geräte so hoch zu takten?

    Der "elektronische Verschleiß" steigt meines Wissens exponentiell mit der Wärmeentwicklung... wenn man also ein Gerät nur wenige Jahre betrieben möchte, mag das "sinnvoll" sein...

    Ich hatte in den 90ern "Performance Tests" gemacht mit einem AMD-K6-3-400, Übertakten (inclusive parallel einhergehender FSB-Hochtaktung), das war im Rahmen des Tests recht stabil, musste aber feststellen, daß von 10 oder 20% "plus", nicht viel übrig blieb an "Gewinn" im praktischen Betrieb, also nur "Bruchteile" von den 10 der 20% (Schwerpunkt war kernel-Kompilierung). Von daher hatte ich damals beschlossen, entsprechend in den Normen zu bleiben und habe seitdem nur "stabile" Systeme gehabt, welche bei mir idR aller Fälle >10 Jahre Lebensdauer beweisen...


    Also - was habt ihr dabei an Gewinn, wenn ihr "übertaktet" - nur Befriedigung des persönlichen Egos?

    (Beim Auto sehe ich das ähnlich, wieso tunen, wenn ich mehr haben will, kaufe ich mehr und benötige kein Tuning :D )

    Bye

    Stefan


  • Ich erinnere, daß ich dieses Projekt damals sehr interessant fand:



    Nach 18 Jahren "Try & Error" läuft mein aktueller I7-6700K mit knapp 10% drüber. Windows könnte höher ohne Bluescreen, aber macOS wird darüber instabil.

    Ich laste das System mit "normalen" Anwendungen nie aus und bin noch nie an Grenzen gekommen. Vorteil hierbei: Die Neugier ist noch da, aber der Geduldsfaden hält länger. [floet]

  • Ich halte das übertakten für Otto-Normal User für nutzlos. An den Performance-unterschied im Alltag muss man glauben, und 3 oder 5 Frames mehr... wer es braucht. Für viele scheinen die Benchmarks aber auch der Antrieb zu sein.

    Wenn ein Profi der mit der Maschine Geld verdient Zeit spart, OK, das macht Sinn.

    Grüße, MacDream

  • Guckux MacDream


    Ich halte das Übertakten im Profi Bereich für "grobfahrlässig" - gerade dort gilt Stabilität und Zuverlässigkeit ;


    Sinnvoller ist eine saubere Konfiguration: Ich arbeite im Server-/RZ-Bereich, Kollegen haben gerne perl-script geschrieben, auch für einfache Aufgaben, bis das Teil geladen und interpretiert war, war das einfache Shell-script fertig (mit einem Bruchteil des "Speicher-Resourcenverbruachs")...


    In meinen Augen ist "Software-Tuning" die sinnvollere Verfahrensweise :)

    Bye

    Stefan


    Einmal editiert, zuletzt von guckux ()

  • Im Bereich der Bearbeitung von Video sieht es schon anders aus, da kann es sinnvoll sein zu übertakten. Sowohl cpu, als auch gpu, als auch RAM.

    Klar Weise muss man halt immer wissen was man mit welcher Komponente tut bezüglich Hitze und Stabilität!

    Und gerade in Bereich des überlebe sind halt nominal gleiche Teile unterschiedliches Silikon und dadurch unterschiedlich übertragbar oder nicht ... Also wirklich von Rechner zu Rechner unterschiedlich (stabil & übertragbar) ...

    Lg TimmTomm

    ____________________________________________________

    Sonoma - iMacPro1,1/ Asrock z370m Pro4 / i7 8700k / Asus Radeon VII /64 GB DDR4-3000 G.SKILL Aegis/ Broadcom Bcm943602cd 802.11ac WiFi Bluetooth / Zalman S2 / OpenCore 0.8.5

  • Die Gamingrechner werden von mir schon immer übertaktet. Ob der 3930K mit AllCore 3,2GHz taktet, oder mit 4,6GHz macht in CPU-limitierten Games durchaus einen ordentlichen (spürbaren) Unterschied. (Beispiel GTA V Online im worst case: Ohne OC min 50FPS, mit OC min 65FPS. Wer den Unterschied nicht spürt kann viel Geld sparen und bei Konsolen bleiben).

    "iMac15,1": Gigabyte H77-D3H; i5-3550; 12GB 1333MHz; MSI HD7750 passiv @ macOS 11.0.1 « OpenCore v063

    PowerBook's & MacBook's 10.4.11 - 10.15.7

  • Guckux 416c


    Hm, bei 42% Übertakten 30% mehr frames finde ich - ganz ehrlich - eine beachtliche Steigerung!

    In dem Bereich habe ich nie getestet - bin kein Zocker :)

    Bye

    Stefan


  • @416c du redest von Geld sparen, dein 3930K mit 4,6Ghz verbraucht locker 350W wenn er unter Last ist.

    Machen wir mal einen kleinen Vergleich, dein mehr Verbrauch kostet dich wenn du 2 kWh am Tag verbrauchst im Jahr rund 90 Euro mehr an Strom, deine CPU übertaktet kommt auf einen Geekbench 5 Wert von ca 6000 Punkte, ein 10400/10500 schafft die selben Werte und ein 10600 sogar 7000 Punkte.

    Worauf will ich hinaus, wenn du zwei Jahre deine CPU im OC betreibst schmeißt du mehr Geld raus, als ein neuer 10400/10500 kostet, nach drei Jahren hättest du sogar noch Geld für das Passende MB zusammen oder halt eine Bessere GPU weil ab 1440p liegt es nur noch am GPU Limit.

    Das witzige daran ist dann noch, das diese CPU's Energieeffizienter sind als deiner ohne OC, rechnet man das noch drauf, dann kannst du dir in zwei Jahren schon einen neue CPU + MB kaufen, was effizienter ist, der 10600 würde sogar 70FPS bei nicht mal 80W machen.


    OC heute bringt eher wenig, außer mehr Stromkosten, die CPU's von heute werden schon so am Limit in den Handel gebracht, das jede 100 MHz dich richtig Strom kostet.

    WSR:

    GR:

    Mac:

    2 Mal editiert, zuletzt von Bob-Schmu ()

  • Nicht zu vernachlässigen sind auch die Klimmzüge, die notwendig sind, um solche Heizplatten zu kühlen. Ohne Double Monster Cooler oder gar Wasserkühlung in Kombination mit verschiedenen Gehäuselüftern geht meist nicht viel. Da lob ich mir (m)einen leisen Rechner.

    Ob Übertakten sinnvoll ist? Ist sicher individuell, für mich eher nicht, bzw. nur in geringem Maße.


    Aber wer Spaß am Basteln hat und das Mögliche rausholen möchte, warum nicht?

    Grüße, MacDream

  • Wer Lust auf einen Highscore hat mit seine CPU bei Benchmarks, da ist das perfekt aber als 24/7 so was zu betreiben, eher kontraproduktive und Workstations die ich noch von meiner früheren Arbeit kannte, waren alle mit ECC RAM's und 70% Quadro Karten, da spielt dann OC keine Rolle mehr.

    WSR:

    GR:

    Mac:

  • mein ryzen gaming rechner hat ram und gpu oc. Mein 3600 war übertaktet, der 3700x nun nicht. Bringt wohl nicht wirklich was.


    Würde gerne im Hacki den Crucial Ballistix Ram übertakten - edies 2x16gb cl 16 3200mhz. Unter windows wären bis 3800mhz drin. Bei AmD muss man Soc und Ram Spannung anpassen und klar timings.


    Kennt sich da jemand mit intel aus?

    Nur ram spannung und timings anpassen!?

    Würde gern auf 3733mhz gehen, quasi wie im real mac.

    Gruß Kexterhack

  • Würde gern auf 3733mhz gehen, quasi wie im real mac.

    Welcher mac soll das sein, der ist noch nicht mal auf dem Markt.

    WSR:

    GR:

    Mac:

  • Bob-Schmu Das mac book eher gesagt läuft auf ddr4 mit 3733mhz

    Gruß Kexterhack

  • Guckux MacDream


    Ich halte das Übertakten im Profi Bereich für "grobfahrlässig" - gerade dort gilt Stabilität und Zuverlässigkeit ;

    Ich habe einen i7 6700k, delidded, mit Liquid Metal gefüllt und mit AIO Wasserkühöung gekühlt, den ich im professionellen Bereich verwende. Er wird im idle keine 30 Grad warm und unter Vollast bei 4.7 gHz keine 65 und läuft seit 3 Jahren stabil und zuverlässig. Dafür sind "K" Prozessoren schließlich gemacht! Solange man nicht mit dem Bustakt und dem RAM experimentiert und für ausreichend Kühlung sorg, bleibt alles ziemlich lange stabil, wenn man weiß, was man da tut.

  • Ich halte das Übertakten im Profi Bereich für "grobfahrlässig" - gerade dort gilt Stabilität und Zuverlässigkeit

    Warum sollte Übertakten Stabilität und Zuverlässigkeit ausschließen? Klar, wenn man davon keine Ahnung hat ist das wohl der Fall. Aber wenn man weiß was man tut sicherlich nicht.


    Warum sollte man nicht das Optimum aus seiner Hardware herausholen? Ich lasse meinen 8700K zum Beispiel auf 4,7GHz All-Core laufen und das noch mit niedrigerer Spannung als das Mainboard standardmäßig draufpacken würde. Bedeutet im Klartext: Ein spürbares Performance Plus bei weniger Stress für die Hardware, weniger Abwärme, geringerem Energieverbrauch.


    Gleiches bei der Grafikkarte. Die VII läuft mit einem GPU Takt von 1902MHz und einem Speicher Takt von 1100MHz (Stock wäre 1801 / 1000MHz). Auch hier ein deutliches Performance Plus. Spannung liegt bei 1036mV und damit deutlich niedriger als Stock. Auch hier also weniger Stress für die Hardware, weniger Stromverbrauch, weniger Abwärme.


    Stabilitätsprobleme? Null.

    Was das Thema Big Sur angeht: Auch dort keine Probleme. Wenn euer OC da Schwierigkeiten macht wird's wohl eher an der Config liegen.

    LG Chris


    Meine Hardware:

  • @CMMChris Deines ist eher Optimieren und nicht wirklich OC, weil bis zu 5% kann man nun nicht wirklich von OC und frühzeitigem Ableben der CPU reden, ist eher leichte Optimierung, bei anderen Chips würde das zu mindesten auch nicht klappen da nicht jeder gleich ist, es gibt gute und schlechte Samples.

    Bei einem OC Wert von über 20%, kann man nicht mehr mit niedrige Spannung das ganze betreiben und da reden wir von reiner Physik, wo Leistung raus kommen soll, muss Energie rein.

    WSR:

    GR:

    Mac:

  • In meinem Fall, einen Schein mehr auf die Ladentheke, und (12core) 50 Prozent mehr Power, wenn mans braucht. Noch ein paar Scheine mehr und die Hütte brennt

    Intel - diverse geniale Hardware bis einschließlich Skylake, damals...

    AMD X6 1035T Silentmaxx TwinBlock - ASRock N68-S -8GB RAM - XFX HD 6450 Passiv - Etasis EFN-300

    AMD 7 3700X - Noctua NH-P1 - B550 Aorus Pro V2 - RX460 Passiv - Silentmaxx Fanless II 500 Platinum

    - - - - - - - - HOWTO: RYZENTOSH - - - - - - - -

  • Da muss ich ralf. zustimmen, im Endeffekt hat man nicht viel von. Mein 3700x war das Paradebeispiel 100 MHz mehr All Core Takt ca 50Watt mehr Verbrauch, bei dem musste die Spannung stark erhöht werden, um stabil zu laufen.

    WSR:

    GR:

    Mac:

  • Bob-Schmu Klar ist das OC. Unter Optimierung fällt eher reines Undervolting ohne den Takt anzufassen. Aber selbst wenn ich den Takt nun noch weiter raufschrauben würde führt das nicht unbedingt direkt zu mehr Stress für die Hardware. Die Kühlung muss halt stimmen, sowohl für die CPU als auch für die Spannungsversorgung auf dem Mainboard. Am Ende gibt Intel eine Maximalspannung für seine Prozessoren an. Bewegt man sich innerhalb dieses Fensters ist nicht davon auszugehen, dass die CPU darunter sonderlich leidet. Könnte das auch problemlos ausreizen, mache es aber nicht weil A) ab einem bestimmten Punkt kein großer Leistungszuwachs mehr zu erwarten ist (4,7GHz All Core empfinde ich für mich schon als das Optimum) und B) ich die Temps möglichst gering halten will damit der Rechner leise bleibt. Und das tut er. Für mich ist die aktuelle Config also der Sweet Spot.

    LG Chris


    Meine Hardware:

  • grundsätzlich sollte jeder machen was er will. Irgendwen hier belehren zu wollen ist Sinnfrei.

    OC kann sich lohnen und ist nicht "grob fahrlässig", wenn man es denn richtig macht. Abstürze, Instabilität und etwaige Probleme liegen meist an "ich probier mal, wird schon klappen".

    Bob-Schmu auch deine Aussage ist nicht korrekt. selbst wenn es nur 5% wären, liegt die Leistung aufgrund von weniger Hitzeentwicklung länger an. natürlich kann man hier an der Kühlung arbeiten, kostet aber. Das Ergebnis ist dann auf Dauer eine deutlich höhere Performance als 5%+.

    Dass die Ryzen-Prozessoren quasi nicht übertaktbar sind, sollte mittlerweile überall bekannt sein.


    ich habe bei mir zuhause eine 2080 Super mit einem Basistakt von 1830 mhz. Diese benötigt bei eben jenem Takt über 1V, heizt sich unheimlich schnell auf, wird laut und man hat Spulenfiepen.

    Overclocking auf 2050mhz, Vortage auf 930mV gesenkt. Kein Spulenfiepen, massiv kälter, extrem viel leiser. Nebeneffekt natürlich auch weniger Stromverbrauch. Das hat meiner Meinung nach nichts mehr mit "optimieren" zu tun.