Diskussion MacStudio/MacMini M4 vs. Aktueller Hackintosh

Das ist ja mal eine Milchmädchenrechnung. Person X hat sich also vor 1-2 Jahren einen Rechner zusammenbaut im Wert von rund 1200€ und erwartet dann 1-2 Jahre später das Apple diese Leistung überbietet bei weniger Verbrauch und einem Preis von 699€ ansonsten ist das Gerät enttäuschend? Zumal wir die Grauzone hackint0sh mit einbeziehen müssten da der Rechner so nicht existiert und auch sicherlich nicht so wenig gekostet hätte käme er direkt von Apple. Bau dir doch eine Kiste mit einem aktuellen i9 und sei noch mehr enttäuscht. Das die CPU schon 500€ kostet wird dann sicherlich bewusst wieder weggelassen aber Hauptsache das Mindset stimmt.

Der Mac Mini fängt ab diesen Preis an. Verglichen wurde der M4 Pro.

Und bei mir ging es um ARM und x86 Hardware

Ich denke diese ganze Diskussion ist müßig. Man kann verzweifelt versuchen absolute Leistungsdaten zu vergleichen und wird auf verschiedenen Ebenen auf ebenso unterschiedliche Ergebnisse kommen. Fakt ist doch folgendes:

1. Was performance per watt angeht sind die Mx SoCs aktuell konkurrenzlos. Für Benutzer, die energieeffizient arbeiten möchten sind sie also attraktiver als AMD und natürlich Intel
2. In Sachen single core performance sind die Dinger mittlerweile an der Spitze angekommen. Für Anwendungen, die von vielen Cores/Threads also nicht signifikant profitieren sind die Dinger erneut äußerst interessant. Darüberhinaus sind sie aber auch bei der multi core performance konkurrenzfähig, gerade ab PRO aufwärts.
3. Gerade für Cutter ist kein schlichter Leistungsdatenvergleich möglich, da die integrierte media engine selbst high end CPUs und GPUs an die Wand nagelt.

Als die Gerüchte aufkamen, dass der Mini schrumpfen soll war auch mein erster Gedanke, dass man doch lieber den Platz für ein besseres Kühlsystem nutzen könnte. Wie sich aber zeigt braucht der M4 das schlicht nicht. Natürlich könnte man besser kühlen und das SoC auch bei langer Volllast kühler halten und natürlich würde das sicherlich die Lebensdauer verlängern. Worum es aber die ganze Zeit geht ist, dass diese Hitze per Spezifikation "legitim" ist. Sprich: waring und tearing sind hier eingerechnet und somit muss der Chip unter diesen Umständen die vorgesehene Lebensdauer erreichen. Man kann also mit Sicherheit davon ausgehen, dass man für den Supportzeitraum (und ich meine damit nicht Garantie oder Gewährleistung, sondern den Zeitraum, in welchem das Modell mit Updates versorgt wird) und auch noch darüber hinaus nicht mit einem Ableben rechnen muss. Warum ich das glaube? Ich habe ein iPhone XS Max, welches ich täglich mit Gaming maltretiere. Das Teil wird dabei so heiss, dass man sich die Pfoten verbrennt. Das Teil ist nun 6 Jahre alt und zeigt keine Ermüdungserscheinungen. Und hier ist gar keine Kühlung gegeben. Von daher...

Letztlich läuft es (wie so oft) auf dasselbe hinaus: Anwendungsfall und ist man bei vielen mit dem Mini (und das seit der aktuellen Generation sogar in der Grundausstattung) sehr gut bedient und macht ein Schnäppchen. Ob das nun der light weight user ist, der hauptsächlich surft, mit Office arbeitet und gelegentlich seine Urlaubsfotos und -videos bearbeitet oder gar der "prosumer", der das zumindest semiberuflich macht: solange man nicht zu stark auf Apples upgrade Mondpreise angewiesen ist, bietet der aktuelle Mini ein Preis-/Leistungsverhältnis, welches nicht nur für Apple-Verhältnisse fantastisch ist.

Wer wirklich auf noch mehr Leistung angewiesen ist landet unweigerlich bei Max und irgendwann Ultra (wie auch immer der mangels Interconnectschnittstelle auch aussehen wird) und damit bei MacBook Pro oder Studio. Und auch wenn diese sich preislich vom Start weg in anderen Regionen tummeln, kann man wieder je nach Anwendungsfall mehr für sein Geld bekommen als mit einem vergleichbaren Windows-Gerät. Denn lasst uns neben der im professionellen Umfeld ohnehin anderen Herangehensweise dank Abschreibung und Co. nicht vergessen, dass auch (Lebens)Zeit Geld ist. Je größer das Projekt und je tighter die deadline, je mehr Geld ist man bereit in die Hand zu nehmen.