Da ich jetzt einen Hackintosh gebaut habe, habe ich mich wieder mit der rechtlichen Frage befasst. Ich glaube, Thogg Niatiz hat mit seiner Einschätzung vollkommen recht, die man so zusammenfassen kann:
Jeder, der auf Hardware, die nicht von Apple ist, ein Betriebssystem von Apple installiert, verstößt gegen die EULA (End User License Agreement) und kann daher von Apple verklagt werden. Diese EULA ist gültig (auch in Deutschland), weil man sie bereits VOR dem Download der Software lesen kann.
Das heißt: Jeder, der einen Hackintosh baut, läuft Gefahr von Apple verklagt zu werden. Damit ist zwar nicht zu rechnen, weil der Imageverlust, den Apple damit riskieren würde, den Nutzen für Apple vermutlich um ein Vielfaches übersteigen würde, aber das ist eine reine Vermutung. Wenn Apple das will, kann Apple jeden, der einen Hackintosh baut, verklagen.
Ich schreibe das, weil hier im Wiki diesbezüglich falsche Informationen stehen
3. Rechtliches
Autor des Beitrags: kuckkuck
In dem (zugegeben unwahrscheinlichen) Fall, dass Apple einen Hackintosh-Bauer verklagt, könnte dieser in einem Gerichtsverfahren behaupten, dass er sich erst durch diesen Wiki-Beitrag dazu entschlossen hat, einen Hackintosh zu bauen. Wäre ich der Betreiber dieses Forums, oder der Autor dieses Beitrags, würde ich mich absichern, und diesen Beitrag so abändern, dass man mir daraus keinen Strick drehen kann.
Ich zitiere einige Stellen aus diesem Wiki-Beitrag:
»Dieser Endbenutzer-Lizenzvertrag ist in Deutschland nicht gültig«
Diese Aussage ist vermutlich falsch. Der Endbenutzer-Lizenzvertrag ist höchstwahrscheinlich in Deutschland und in Österreich (und vermutlich auch überall sonst) gültig. Um das endgültig zu klären, müsste man vor Gericht eine Klage durchfechten und müsste damit durch alle Instanzen gehen. Jedenfalls halte ich die Behauptung, der Vertrag wäre ungültig, für sehr riskant.
»Apples EULA wird dem Käufer erst nach dem Kauf zugänglich gemacht und ist somit für den Käufer in Deutschland wirkungslos.«
Diese Behauptung ist nachweislich falsch. Auch ohne die Software zu kaufen, kann man den Vertrag jederzeit hier herunterladen und durchlesen: https://images.apple.com/legal/sla/docs/macOS1013.pdf
Dieses Dokument ist 535 Seiten lang und enthält den Vertrag in mehreren Sprachen, darunter auch Deutsch. Auf Seite 35 enthält es unter anderem diese sehr klar und unmissverständlich formulierte Passage:
Die in dieser Lizenz gewährten Rechte gestatten es dir nicht und du verpflichtest dich, es zu unterlassen, die Apple-Software auf jeglichen nicht von Apple stammenden Computern zu installieren
»Gedanken, Post von Apples Anwälten zu bekommen, braucht sich in Deutschland niemand machen.«
Das ist in der Tat zwar wenig wahrscheinlich, aber wir können über Apples Motivation nur Mutmaßungen anstellen. Apple hat aber auch dann das Recht seine Anwälte Post aussenden zu lassen, wenn wird das für unsinnig halten.
»Wer bereits einen Mac mit aktueller OS X Version besitzt, besitzt auch eine Lizenz für OS X, welche er erworben hat. Er kann dadurch einen Hackintosh mehr oder minder legal installieren.«
Nein. Diese Aussage ist falsch. Der Endbenutzervertrag sagt ganz klar und unmissverständlich, dass das verboten ist (siehe obiges Zitat aus dem Vertrag von Apple). Ob man einen echten Mac hat oder nicht ist laut Vertrag keine Bedingung. Apple verbietet es ganz ohne irgendwelche Bedingungen.
»Wer dies nicht hat, sollte zu einer SnowLeopard DVD aus dem Apple Store greifen und besorgt sich somit seine Lizenz für OS X.«
Nein! Es nützt nichts, wenn man eine DVD für Geld kauft. Apple sagt ausdrücklich, dass man diese Apple-Software nicht auf Computern installieren darf, die nicht von Apple stammen. Apple bindet dieses Recht nicht an den Kauf von DVDs. Apple sagt klipp und klar: »Wenn die Kiste nicht von uns ist, und du da trotzdem macOS darauf tust, können wir dir unsere Anwälte auf den Hals hetzen. Wir können das auch, wenn du einen Stapel gekaufter DVD und ein ganzes Zimmer voller echter Macs hast. Und wir können das auch dann, wenn wir dadurch Millionen anderer Kunden verlieren.«
Ich habe ja selbst gerade einen Hackintosh für den Privatgebrauch gebaut, und ich glaube auch nicht, dass Apples seines eigenen Profits Feind ist und den Imageverlust riskiert, den sich das Unternehmen einhandelt, wenn es gegen eine verschwindend geringe Anzahl von Leuten vorgeht, die sich die Arbeit antun, einen Hackintosh zu bauen. Das ist für Apple wirtschaftlich nicht sinnvoll. Daher fühle ich mich auch relativ sicher.
Ich halte es ja auch durchaus für denkbar, dass Apple irgendwann seine EULA ändert, und den Bau von Hackintoshs gestattet wenn man für Geld eine macOS-Lizenz kauft.