Zum Thema Mikrofon:
Also als Einsteiger im Audiobereich würde ich für eine Cajon auch eher ein dynamisches Mikrofon empfehlen um in kurzer Distanz zur Schallquelle arbeiten zu können.
Zum einen sind bei dynamischen Mikrofonen die akustischen Gegebenheiten des Raumes, wie bereits erwähnt, weniger tragend (was im Homerecordingbereich sicherlich ein Kriterium sein könnte) und zum anderen bekommt man für ein kleineres Budget wesentlich hochwertigere Mikrofone aus dem dynamischen Sektor als dies für Kondensatormikros der Fall ist.
Zudem ist das SM57 wirklich eine gute Investition:
-Guter, Interferenzfreier Übertrager
-Robust
-verträgt hohen Schalldruck (wie auch zb Cajon, Snaredrums, Toms, ...)
-guter Allrounder (Snaredrums, Gitarrenamps, Gesang, ...)
-gutes Preis/Leistungsverhältnis
Ein Kondensator Mikrofon ist da deutlich empfindlicher und verzeiht zB Stürze mitunter mit direktem Versagen oder aber, wie ebenfalls bereits erwähnt, nimmt ungewollter Weise zu viele Nebengeräusche mit auf...was sich dann mitunter erst im Mix so richtig bemerkbar macht.
Für ungeübte sind hier zusätzlich auch die Wahrscheinlichkeiten für potentielle Probleme (Raumnoden, Reflektionen, Kammfilter,etc) wesentlich warscheinlicher als dies mit dynamischen Mikros der Fall wäre...eine Ausnahme dürfte hier ein Grenzflächenmikrofon darstellen, welche es aber auch nicht in deinem geplanten Budget gibt und welche ebenfalls in einem sauberen Klangumfeld eingesetzt werden sollten.
Wie bereits erwähnt, es gibt kein Universelles Mikrofon für alle Bedürfnisse. Man grenzt hier eigentlich eher nach Einsatzzweck und Handhabbarkeit im Verhältnis zum Budget ein.
Es gibt auch kein schlechtes Mikrofon, eher ein Mikrofon das ungünstig positioniert ist
Zum Thema Interface:
Das Scarlett ist ein schönes Gerät für seine Preisklasse und kann meiner Meinung nach bedenkenlos zum Einsatz kommen was Preamps angeht. Wie viele Geräte auf dem Markt sind im allgemeinen die Wandler (analoge Vorverstärker) ziemlich gut geworden, so das diese ohne Probleme für sauber klingenden Aufnahmen geegnet sind. Falls es jedoch noch ein wenig mehr Preamp und Hardware für den gleichen Preis sein soll würde ich Dir zu einem gebrauchten, älteren Gerät raten. Man muß sich dann natürlich etwas umschauen und ein wenig mehr recherchieren in wie weit sich dieses Gerät dann in dem gewünschten Betriebssystem installieren läßt, allerdings ist es das meiner Meinung nach auch absolut wert wenn sich der Klang, Signalweg und die Einsetzbarkeit dadurch verbessert.
Ich nutze beispielsweise ua. ein "DigiDesign - Rack 003" (Vorgänger von Avid) mit hervorragenden Preamps.
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Dieses Gerät lag seinerzeit im vierstelligen Preissegment und ich habe auf dem Gebrauchtmarkt 150€ dafür gezahlt.
Diese Dinger sind immer noch massig auf dem Gebrauchtmarkt zu finden, sehr Robust und fast unkaputtbar und spielen klangtechnisch immernoch in der obersten Liga mit und sind durchaus vergleichbar mit Geräten zwischen 1000-2000€.
Der einzige Nachteil: Ich bin aufgrund der Treiber dazu gezwungen bei OS X Yosemite zu bleiben, da der Treibersupport dort endete. Somit schränkt dies möglicherweise Software oder Pluginwünsche ein. Dies muß natürlich jeder für sich entscheiden.
Falls dies kein Problem für dich sein sollte, würde ich dir zu 100% zu einem solchen Gerät raten im Ggs. zu einem neuen Gerät mit geplanter Obsoleszenz und weniger hochwertigen Preamps.
Kurz und knapp für Anfanänger des Audiorecordings:
1. Lieber ein hochwertiges dynamisches- als ein minderwertiges Kondensatormikrofon.
2. Nimm ein Interface mit den bestmöglichen Preamps (Vorverstärkern).
Gruß,
/cabash