OS X 10.11 El Capitan ist die nächste Version des Betriebssystems für die Rechner von Apple und unsere Hackintosh-Eigenbauten. Apple verspricht einen deutlichen Schub bei der Geschwindigkeit, nach den vorliegenden Beta-Versionen ist es aber vor allem ein deutlicher Schub bei den Sicherheits-Einstellungen, der nicht nur uns Hackintoshern etwas Kopfzerbrechen bereitet..
Der offizielle Veröffentlichungs-Termin für El Capitan OS X 10.11 ist der 30.September, die weitgehend identische öffentliche Beta-Version „OS X El Capitan GM Candidate“ gibt es seit dem 10. September für alle, die sich bei Apple als Beta-Tester für das Betriebssystem angemeldet haben. Diese Anmeldung ist immer noch möglich, alle anderen dürfen sich noch knapp drei Wochen gedulden.
Was sind nun die Vorraussetzungen für das nächste Apple-Betriebssystem?
Alle Apple-Rechner, die mit OS X 10.10 Yosemite gelaufen sind, sollen auch mit OS X 10.11 laufen können, das Gleiche gilt dann auch für alle „modernen“ Hackintosh-Rechner, die schon mit Yosemite gelaufen sind.
Wir haben dabei nur ein großes Problem: das Betriebssystem verhindert, dass Kexte, Treiber und System-Erweiterungen geladen werden, die nicht direkt zur Apple-Installation gehört haben. Und ohne einige dieser Extra-Kexte starten unsere Selbstbauten nicht. Der FakeSMC-Kext ist zum Beispiel immer nötig, um dem Betriebssystem zu erzählen, er würde mit einem echten Mac arbeiten..
Diese Sperre gilt es also zu umgehen oder zumindest für die Installation abzustellen.
Nun also von der Theorie zur Praxis!
Welche Hack’s laufen, welche nicht?
Laufen kann das neue Betriebssystem unter allen drei bekannten Boot-Systemen Ozmosis, Clover und Chameleon. Eine Installation unter OZMOSIS 1479 ist zur Zeit nur über Umwege möglich! Aber nach einem Update auf OZMOSIS 1669 ist das ein Kinderspiel..
Sonst gilt: nur die neusten Versionen von Clover (Clover v3262 ff.) und Chameleon ( Enoch-rev.2758 ) können den dicken Fels aus dem Yosemite-Nationalpark starten!
Heruntergeladen wird das Betriebssystem wie alle anderen Versionen seit Mac OS X Lion über den App Store, etwas mehr als 6GB insgesamt. Sobald das Installations-Programm komplett geladen ist, öffnet es ein Fenster und will mit der Installation beginnen. Von diesem Download sollte man eine extern gelagerte Kopie machen.
Aber vor dem richtigen Start sind einige Vorbereitungen zu treffen: Wie auch die Beta-Anleitung von Apple schreibt: UNBEDINGT ein Backup der bestehenden Installation machen!
Bei den vergangenen OS X-Versionen seit Lion war es problemlos möglich, aus dem AppStore-Download einen Installer-Stick zu erstellen, entweder über ein einfaches Terminal-Protokoll oder über das darauf basierende DiskMaker X. Mit der PublicBeta war das mit dem GoldenMaster nicht mehr so möglich, aber mit der neuen Version vom DiskMaker X 5.0.1 geht es wieder ohne Probleme.
Während die Beta-Version nur mit Tricks zu überreden war, mit dem USB-Stick als El-Capitan-Installer zu laufen
Ich hab die gesperrten Zugriffsrechte für das das Installations-Programm um mich erweitert, es umbenannt in "Install OS X El Capitan Public Beta", wie schon die erste Version hieß, den Stick als "Untitled", und dann die folgende Zeile in Terminal eingegeben:
ist es inzwischen recht einfach: den Stick als "Untitled" umbenennen, und dann die folgende Zeile in Terminal eingegeben:
Dann auf Anfrage das Passwort bei Terminal eingeben, 20 Minuten warten, fertig! Damit ist dann mit dem Stick wieder alles möglich, ich kann sogar Clover in seine EFI-Partition installieren und von da aus jeden Hackintosh starten!
Die aktuelle Version der WebDriver (WebDriver-346.03.01b07.pkg), wenn man sie bisher gebraucht hat, also für alle NVIDIA-Karten mit Maxwell-Chip (wie GTX750 und GTX9xx)
Und natürlich die neuste Boot-Loader-Version installieren!
für Chameleon:
Seit "Enoch-rev.2758" läst sich El Capitan booten.
In der org.chameleon.Boot.plist sollte folgendes stehen
<key>CsrActiveConfig</key>
<string>103</string>
<key>Kernel Flags</key>
<string>kext-dev-mode=1 darkwake=0 rootless=0</string>
Das Update erfolgt dann einfach über das El-Capitan-Installations-Programm.
Für Ozmosis, mit Update auf Version 1669:
Was braucht man zusätzlich für einen Rechner, der mit der Booter/BIOS-Kombination Ozmosis arbeitet?
Das neue OZMOSIS 1669 aus unserer Datenbank (Griven war da sehr fleißig..), passend zu Rechner-Board und -BIOS
und einen Download von OS X El Capitan aus dem Mac App Store
einen 8GB-USB-Stick
einen kleinen USB-Stick, FAT-Formatiert.
Was muss man vorbereiten?
Wenn im bisherigen System irgendwelche speziellen Treiber installiert waren, sollte man diese auf dem Desk oder besser extern sichern, meist sind das Sound- und Netzwerk-Kexte.
Eine Liste der BIOS-Einstellungen oder entsprechende Fotos machen.
Eine möglichst ausführliche Liste der bisherigen System-Definition.
Das Installer-Programm sichert man sinnvoller Weise mit DiskMaker X oder dem Terminal-Befehl
auf einem Boot-Stick mit dem Namen "Untitled", ein 8GB-USB-Stick ist da groß genug. Das verschwindet nach dem Update sonst.
Das OZMOSIS wird auf dem kleinen FAT-formatierten USB-Stick entpackt, der Rechner neu gestartet und das BIOS auf Default zurück gesetzt. Dann wird das Oz wie ein normales BIOS-Update eingespielt (bei Gigabyte mit Q-Flash), der Rechner startet automatisch neu, das Hermit Crabs-Logo blinkt ganz kurz auf - und man darf das BIOS wieder komplett neu einstellen, wie es vorher war (da helfen eben manchmal Fotos vom Schirm..).
Jetzt startet der Rechner erstmal mit dem neuen OZMOSIS in das alte Betriebssystem. Wenn das problemlos geht, kann gleich weiter installiert werden.
Bei neuen NVIDIA-Maxwell-Karten ist allerdings jetzt erstmal das passende Boot-Arg fällig „
Und bei vielen ATI-Karten die Eingabe des richtigen Frame-Buffers usw. Eben ganz genau so, wie man es schon für OZMOSIS 1479 getan hat. Dann sollte man flink die hoffentlich gesicherten Daten der System-Definition wieder eingeben wie zB.
und natürlich alle weiteren Einstellungen.
Wenn der Rechner jetzt wieder richtig läuft, geht es zur Installation von El Capitan:
Wie wird El Capitan nun Installiert?
Eigentlich ganz genau so wie bei einem echten Mac: Installationsprogramm öffnen, Festplatte auswählen - und los!
Oder mit dem Installer-Stick: Auf den Installer-Stick neu starten, da das Installations-Programm durchlaufen lassen, fertig!
Jetzt müssen nur die Spezial-Kexte wieder an ihren angestammten Platz zurück, am leichtesten geht das mit Kext Utility. Und für NVIDIA-Maxwell-Karten brauchen wir natürlich wieder die neusten WebDriver. Kaum zu glauben, so einfach kann ein Hackintosh funktionieren! Das BIOS/Booter-Update ist deutlich aufwändiger als das neue Betriebssystem…
Für Ozmosis 1479:
Griven hat hierzu eine gute Kurzanleitung geschrieben.
Zur "Installation bedarf es aktuell noch eines Umwegs über Clover. Hierzu einfach den Stick wie gewohnt erstellen und wenn fertig Clover zusätzlich auf dem Stick installieren. Anschließend die FakeSMC ins Verzeichnis /EFI/Clover/Kexts/10.11. Ein FakeSMC.kext, möglichst der allerneuste, gehört hier auch in den Extentions-Ordner der Systemplatte unter System/Library/Extentions (S/L/E).
Damit wir beim anschließenden Schwenk zurück auf Ozmosis keine Probleme bekommen müssen wir vor der Installation noch die Config.plist von Clover anpassen hierzu einfach die config.plist öffnen, am Besten mit dem Clover Configurator (neueste Version) und auf den Tab RT Variables navigieren. In das Feld CsrActiveConfig tragen wir 0x67 ein um die SIP abzuschalten anschließend wir die config.plist gespeichert. Jetzt kann der ElCapitan von eben erstellen Stick installiert werden hierzu einfach beim Systemstart den Stick über F12 auswählen damit Clover startet. Nach erfolgter Installation starten wir das frisch installierte System nochmal mit Clover und installieren dann die FakeSMC mittels KextUtility anschließend öffnen wir uns ein Terminal und geben folgende Zeile ein,
um die SystemInegrityProtection auch unter OZM abzuschalten. System neu starten und sich an ElCapitan mit OZ erfreuen
Natürlich macht es Sinn, so viele Daten wie möglich von den Ozmosis- in die Clover-Einstellungen zu übernehmen. Also mal kurz iMessageDebug anwerfen und die Zahlen so gut es geht auf die Seiten Rt Variables und SMBIOS übertragen:
Bei Rt Variables:
ROM = ROM
BoardSerialNumber = MLB
bei CsrActiveConfig = 0x67
Über den Zauberstab auf der Seite SMBios das richtige Modell aussuchen
und weiter:
SerialNumber (vom iMessageDebug) = Serial Number
BoardSerialNumber = Board Serial Number
Hardware UUID = SmUUID
Auf der Seite System Parameters bei Inject Kexts das „Yes“ und Inject System ID den Haken nicht vergessen, Custom UUID kann, aber muss nicht, mit der System-ID vom iMessageDebug ausgefüllt werden.
Und wenn El Capitan dann läuft, heißt es halt, mal schnell über Terminal die Zeile einzugeben:
Um die SystemInegrityProtection auch unter OZMOSIS abzuschalten. Beim Neustart muss dann wieder unsere normale System-Partition statt der Clover-EFI auf Startplatz 1 im BIOS gesetzt werden, danach läuft Ozmosis auch mit ElCapitan!
Und für Clover:
Bei bestehender Clover-Yosemite-Installation:
Für Clover ist jetzt ein anderes Vorgehen notwendig, als wir es bisher unter Yosemite gewohnt sind: während bisher der der originale Kext-Ordner in System/Library/Extentions weitgehend unberührt blieb, gehören jetzt möglichst alle veränderten Kexte genau hier rein! Das SIP = SystemIntegrityProtection (und die anscheinend doch wieder abgeschaffte Rootless-Einstellung) verhindert nach der Installation den Zugriff auf selbige, und das gilt es sowohl zu überlisten, als auch abzuschalten!
Dafür gibt es im Clover Configurator letzt ein neues Feld CsrActiveConfig auf der Seite „Rt Variables“, in das wir „0x67“ einsetzen, um diesen Extra-Schutz aufzuheben.
Dazu wird noch auf der Seite „Boot“ das Extra-Boot-Argument „nv_disable=1“ gesetzt und natürlich Verbose (-v), um den Start gut beobachten zu können. Diese werden wir nach erfolgreicher Installation wieder entfernen dürfen.
Dann gibt es noch einen weiteren Pflicht-Klick: auf der Seite „Install Drivers“ brauchen wir auf jeden Fall je nach Start-Version bei „Drivers 64 Bit“ das „NvmExpressDXE“ oder bei „Drivers UEFI 64 Bit“ das „EmuVariableUefi“, damit die Einstellungen auch wirken können. Der Rest der Treiber bleibt so wie in der bisherigen Yosemite-Installation.
In den neuen Ordner auf der Efi EFI/Clover/kexts/10.11 gehören allerdings die gleichen Kexte, die wir schon im Ordner 10.10 nebenan haben: das neue FakeSMC, NullCPUPower, der Netzwerk-Kext und was man sonst noch so hat(te).
Im Ordner EFI/CLOVER/ACPI/patched sollte noch immer unsere dsdt.aml-Datei liegen, dann sind wir fertig mit den Vorbereitungen.
Jetzt sollte man eigentlich auf den Installer.Stick booten und von dort aus unsere Systemplatte auf El Capitan bringen. Da das aber zur Zeit nicht möglich ist, starten wir das El-Capitan-Installationsprogramm direkt vom Ordner „Programme“ her und lassen die Installation komplett durchlaufen.
Die Installation läuft dann incl. eines Neustarts genau wie bei einem echten Mac problemlos durch, nur ist die Bildausgabe ohne grafische Unterstützung des Systems etwas wackelig. Aber wenn die Installation durch ist, kann man sie wieder anschalten (in der config.plist auf der Clover-EFI) und den Rechner noch einmal neu starten, dann ist alles gut!
Sehr originell find ich allerdings den Abschluss der Installation:
Dann muss man nur noch die üblichen Nach-Installationen erledigen, vom fehlenden Sound über Netzwerk bis eben hin zu Java 6. All das sollte problemlos möglich sein.
Bei bestehender Clover-ElCapitan-Beta-Installation:
Hier ist es wirklich einfach: wenn es Public Beta 6 war braucht man nur das Installations-Programm aus dem AppStore, sichert das noch einmal irgendwo und startet den Installer.
Nachdem man in der Clover-Config.Plist mit dem Boot-Arg nv_disable=1 die Grafik-Unterstützung abgeschaltet hat (auf der Seite „Boot“ im Clover Configurator).
Die Installation läuft dann incl. eines Neustarts genau wie bei einem echten Mac problemlos durch, nur ist die Bildausgabe ohne grafische Unterstützung des Systems etwas wackelig.
Aber wenn die Installation durch ist, kann man sie wieder anschalten (in der config.plist auf der Clover-EFI) und den Rechner noch einmal neu starten, dann ist alles gut!
Bei älteren Beta-Installationen empfehle ich ein Vorgehen wie unter Yosemite.
ç MacGrummel