Wiederbeleben scheinbar toter Netzwerkports

  • Wer kennt das nicht, eben läuft noch alles und von einem auf den anderen Moment, scheinbar aus heiterem Himmel, versagt der Netzwerkport plötzlich seinen Dienst und unser Rechner teilt uns lapidar mit "Kein Netzwerkkabel angeschlossen" oder noch schlimmer der Port ist plötzlich und auf unerklärliche Weise komplett verschwunden. Der dann nahe liegende Gedanke ist meist " Mist, das Mainboard ist hin, ich brauch ne neue Netzwerkkarte" und spätestens dann bricht Panik aus glücklicherweise in den meisten Fällen vollkommen unbegründet denn der Port lässt sich mit einfachen Mitteln wiederbeleben.

    Das beschriebene Verhalten tritt vermehrt bei Realtek Ethernet Lösungen auf vereinzelt aber auch bei Intel oder Atheros NIC´s und das unabhängig vom eingesetzten Betriebssystem oder Mainboard Typ (bei einigen Herstellern häufiger (Gigabyte, Asus) und bei anderen seltener (MSI, ASrock, Foxconn)). Die Symptome äußern sich samt und sonders darin, dass die Netzwerkkarte entweder noch vom Rechner erkannt wird (LED´s am Port leuchten) aber nicht mehr reagiert oder aber gleich gar nicht mehr erkannt wird (LED´s am Port bleiben dunkel). Neustarten des Rechners bringt keine Besserung, die Symptome bleiben unverändert bestehen. Folgende einfache Therapie erweckt die bockige Netzwerkhardware wieder zum Leben:

    Karte wird erkannt, LED´s leuchten, Betriebssysteme melden "Eingeschränkte konnektivität" oder "Kein Netzwerkkabel angeschlossen"...

    1. Kabel im Port und Router/Modem fest eingesteckt und verriegelt?
    2. Kabel okay, ggf. anderes Kabel testen
    3. Router/Modem resetten
    4. Lan im Bios ist eingeschaltet?

    Wenn das alles getestet und als Okay abgehakt wurde und sich der Netzwerkport trotzdem noch tot stellt oder die LED´s von vornherein nicht leuchten geht es weiter wie im nächsten Abschnitt beschrieben...

    Karte wird nicht erkannt, LED´s leuchten nicht, Betriebssysteme erkennen die Hardware nicht...

    1. Rechner herunterfahren und Netzteil ausschalten
    2. Stromkabel vom Netzteil abziehen
    3. Mehrfach den Powerknopf des Rechners betätigen um die Spannung der Kondensatoren im Netzteil und Maiboard zu entladen
    4. Rechner nun 3-5 Minuten stromlos stehen lassen
    5. Stromkabel wieder einstecken und Netzteil einschalten
    6. Rechner starten und sich hoffentlich über fröhliche blinkende LED´s am Port freuen

    Hintergrund: Die Netzwerkhardware ist eines der wenigen Bauteile auf dem Mainboard, dass auch dann mit Strom versorgt wird, wenn der Rechner ausgeschaltet ist. Dies ist nötig damit "Wake on Lan" oder auch "Networkboot" möglich ist. Die Stromversorgung der Hardware besteht auch dann weiter, wenn diese Optionen im Bios ausgeschaltet wurden. Je nach Leistungsfähigkeit des Netzteils kann der NIC trotz abgezogenen Stromkabels und ausgeschalteten Netzteils noch bis zu einer Stunde mit Strom versorgt werden und so weiter in seinem blockierten Status verharren daher ist es wichtig den Powerknopf mehrfach zu drücken um die Kondensatoren komplett zu entladen und somit die Hardware komplett spannungsfrei zu machen.

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